Kieferbruch im Park, 2021 | Installation (4’00”), Klang
Armin Wischkony, geboren 1994 in Braunschweig, studierte Freie Kunst an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig, der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart und der Hochschule für Künste Bremen. Sein Diplom schloss er 2020 bei Stephan Baumkötter ab. Sein Meisterschüler:innenjahr absolvierte er ebenfalls in der Klasse von Stephan Baumkötter. Seit 2018 ist er Stipendiat des Cusanuswerks.
Armin Wischkonys künstlerisches Medium ist die Sprache. Bei seinem Ansatz geht es allerdings nicht darum, Inhalte philosophischer, politischer, moralischer, literarischer oder anderweitiger Art zu vermitteln. Ebenso wenig handelt es sich dabei um eine Hinwendung zur Poetik oder gar zur Konkreten Poesie. Der Künstler greift auf die Sprache als Material zurück: Worte werden aneinandergereiht. Sätze mit semantischer Kohärenz werden gebildet, so dass Sinnzusammenhänge entstehen. Sie können gelesen, verstanden, ausgesprochen und gehört werden. Dabei richtet der Künstler den Fokus nicht auf den Sinn oder Unsinn des Versprachlichten, sondern darauf, durch Sprache etwas festzumachen, das sich genauso als konkret wie vage erweist und dennoch durch sein gewohntes Fundament zuverlässig und stabil scheint. Etwas, worauf sich Künstler und Rezipient beziehen und woran sie sich festhalten können. Diese zwischen Offenheit und Konkretheit oszillierenden Sprachkonstrukte sind als Erfahrung plausibel. Sie können also erkannt, erfahren und in das Leben eingebaut werden. Genau darin findet der Künstler eine Verbindung zum Raum in dessen materieller Bestimmtheit: Er bringt eine spezifische Form sprachlicher Plastizität in Beziehung zu räumlich erfahrbaren Situationen und schafft so Installationen aus Alltagsgegenständen, wie seine Meisterschülerarbeit zeigt. Die Arbeit besteht aus einfachen Elementen; einer Bank, einem Kiesbett und einer atmosphärischen künstlichen Beleuchtung. Zusammen evozieren sie eine nächtliche Parksituation. Die Eindrücke, die dort auf räumlicher und visueller Ebene entstehen, werden durch einen hörbaren Sprachfluss ergänzt, der sich mit Klängen instrumentaler Art abwechselt. In seiner Linearität sprengt er die Kontingenz der Situation und verankert sie in der Zeit. Dabei konturiert die Arbeit sowohl die Regime ihrer Immanenz: Zeit, Raum, Klang und Erfahrung, als auch ihre Abhängigkeit vom Rezipienten.
Kieferbruch im Park, 2021 | Installation (4’00”), sound
Armin Wischkony, born in Braunschweig in 1994, studied Fine Arts at the Braunschweig University of Fine Arts, the Stuttgart State Academy of Fine Arts, and the Hochschule für Künste Bremen. He completed his Diploma in 2020 with Stephan Baumkötter. Wischkony also completed his Meisterschüler:innen year in the class of Stephan Baumkötter. Since 2018 he is a scholarship holder of the Cusanuswerk.
Armin Wischkony’s artistic medium is language. His approach, however, is not about conveying content of a philosophical, political, moral, literary or other nature. Nor is it a turn towards poetics or even to concrete poetry. The artist resorts to language itself as material: words are strung together. Sentences with semantic coherence are formed so that contexts of meaning emerge. They can be read, understood, pronounced and heard. In doing so, the artist does not focus on the meaning or meaninglessness of what is spoken, but on establishing something through language that proves to be as concrete as it is vague, and yet is reliable and constant through its formal foundation. This is something to which the artist and the viewer can refer and hold onto. These language constructs, oscillating between openness and concreteness, are plausible as experience. They can thus be incorporated into life in the form of experiential contexts. It is precisely here that the artist finds a connection to space in its material determinacy: Wischkony relates a specific form of linguistic plasticity to situations that can be experienced spatially, creating installations out of everyday objects, as his Meisterschüler work shows. The work consists of simple elements: a bench, a gravel bed, and atmospheric artificial lighting. Altogether, they evoke a nocturnal park situation. The impressions created there on a spatial and visual level are supplemented by an audible flow of speech that alternates with sounds of an instrumental nature. In its linearity, it explodes the contingency of the situation and anchors it in time. In doing so, the work contours both the regimes of its immanence: time, space, sound, and experience, and its dependence on the recipient.
Text: Alejandro Perdomo Daniels
Kieferbruch im Park, 2021 | Installation (4’00”), Klang
Armin Wischkony, geboren 1994 in Braunschweig, studierte Freie Kunst an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig, der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart und der Hochschule für Künste Bremen. Sein Diplom schloss er 2020 bei Stephan Baumkötter ab. Sein Meisterschüler:innenjahr absolvierte er ebenfalls in der Klasse von Stephan Baumkötter. Seit 2018 ist er Stipendiat des Cusanuswerks.
Armin Wischkonys künstlerisches Medium ist die Sprache. Bei seinem Ansatz geht es allerdings nicht darum, Inhalte philosophischer, politischer, moralischer, literarischer oder anderweitiger Art zu vermitteln. Ebenso wenig handelt es sich dabei um eine Hinwendung zur Poetik oder gar zur Konkreten Poesie. Der Künstler greift auf die Sprache als Material zurück: Worte werden aneinandergereiht. Sätze mit semantischer Kohärenz werden gebildet, so dass Sinnzusammenhänge entstehen. Sie können gelesen, verstanden, ausgesprochen und gehört werden. Dabei richtet der Künstler den Fokus nicht auf den Sinn oder Unsinn des Versprachlichten, sondern darauf, durch Sprache etwas festzumachen, das sich genauso als konkret wie vage erweist und dennoch durch sein gewohntes Fundament zuverlässig und stabil scheint. Etwas, worauf sich Künstler und Rezipient beziehen und woran sie sich festhalten können. Diese zwischen Offenheit und Konkretheit oszillierenden Sprachkonstrukte sind als Erfahrung plausibel. Sie können also erkannt, erfahren und in das Leben eingebaut werden. Genau darin findet der Künstler eine Verbindung zum Raum in dessen materieller Bestimmtheit: Er bringt eine spezifische Form sprachlicher Plastizität in Beziehung zu räumlich erfahrbaren Situationen und schafft so Installationen aus Alltagsgegenständen, wie seine Meisterschülerarbeit zeigt. Die Arbeit besteht aus einfachen Elementen; einer Bank, einem Kiesbett und einer atmosphärischen künstlichen Beleuchtung. Zusammen evozieren sie eine nächtliche Parksituation. Die Eindrücke, die dort auf räumlicher und visueller Ebene entstehen, werden durch einen hörbaren Sprachfluss ergänzt, der sich mit Klängen instrumentaler Art abwechselt. In seiner Linearität sprengt er die Kontingenz der Situation und verankert sie in der Zeit. Dabei konturiert die Arbeit sowohl die Regime ihrer Immanenz: Zeit, Raum, Klang und Erfahrung, als auch ihre Abhängigkeit vom Rezipienten.
Kieferbruch im Park, 2021 | Installation (4’00”), sound
Armin Wischkony, born in Braunschweig in 1994, studied Fine Arts at the Braunschweig University of Fine Arts, the Stuttgart State Academy of Fine Arts, and the Hochschule für Künste Bremen. He completed his Diploma in 2020 with Stephan Baumkötter. Wischkony also completed his Meisterschüler:innen year in the class of Stephan Baumkötter. Since 2018 he is a scholarship holder of the Cusanuswerk.
Armin Wischkony’s artistic medium is language. His approach, however, is not about conveying content of a philosophical, political, moral, literary or other nature. Nor is it a turn towards poetics or even to concrete poetry. The artist resorts to language itself as material: words are strung together. Sentences with semantic coherence are formed so that contexts of meaning emerge. They can be read, understood, pronounced and heard. In doing so, the artist does not focus on the meaning or meaninglessness of what is spoken, but on establishing something through language that proves to be as concrete as it is vague, and yet is reliable and constant through its formal foundation. This is something to which the artist and the viewer can refer and hold onto. These language constructs, oscillating between openness and concreteness, are plausible as experience. They can thus be incorporated into life in the form of experiential contexts. It is precisely here that the artist finds a connection to space in its material determinacy: Wischkony relates a specific form of linguistic plasticity to situations that can be experienced spatially, creating installations out of everyday objects, as his Meisterschüler work shows. The work consists of simple elements: a bench, a gravel bed, and atmospheric artificial lighting. Altogether, they evoke a nocturnal park situation. The impressions created there on a spatial and visual level are supplemented by an audible flow of speech that alternates with sounds of an instrumental nature. In its linearity, it explodes the contingency of the situation and anchors it in time. In doing so, the work contours both the regimes of its immanence: time, space, sound, and experience, and its dependence on the recipient.
Text: Alejandro Perdomo Daniels
Meisterschüler:innen
Ausstellung der HfK Bremen 2021
13. November 2021—09. Januar 2022
Dienstag bis Sonntag
11—18 Uhr
Montag geschlossen
Weserburg
Museum für moderne Kunst
Teerhof 20, 28199 Bremen
info@weserburg.de
www.weserburg.de
GAK
Gesellschaft für Aktuelle Kunst e.V.
Teerhof 21, 28199 Bremen
office@gak–bremen.de
www.gak–bremen.de
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13. November 2021—09. Januar 2022
Dienstag bis Sonntag
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