Fraktale Landschaften, 2021 | Serie | Mischtechnik
Ugur Karatas wurde 1991 in Bitlis, Türkei, geboren. Er studierte von 2010 bis 2015 Malerei an der Dokuz Eylül Universıty in Izmir. An der Hochschule für Künste Bremen absolvierte er von 2019 bis 2021 sein Meisterschüler:innenjahr im Fachbereich Freie Kunst in der Klasse von Heike Kati Barath. Seine letzten Ausstellungsbeteiligungen waren in Bremen, Berlin, Izmir und Istanbul.
Ugur Karatas’ Bilder zeichnen sich durch eine konzentrierte Untersuchung der Möglichkeiten der gegenstandslosen Malerei aus. Der Verzicht sowohl auf eine übergeordnete Komposition als auch auf zentrale Hauptmotive stellt seine Bilder in die modernistische Tradition des All–Over–Painting. Gitterartige Strukturen regeln unnachgiebig das Bildgeschehen und lassen eine Fläche entstehen, die sich über die Bildränder hinaus denken lässt. Geflechte aus autarken Strukturen in schillernden Farben produzieren tiefenlose Räume, die in ihrer Formung wie selbstbezogene Landschaften wirken. Der Künstler nennt sie ‚Fraktale Landschaften‘. Erzeugen seine Bilder auf diese Weise den Eindruck einer flächendeckenden Malerei, so handelt es sich bei ihnen in Wirklichkeit um Kompositionen, die durch das Herstellungsverfahren der Monotypie entstanden sind. Die Ambivalenz zwischen Produktion und Ergebnis, Form und Material stellt in Karatas’ Praxis ein zentrales Motiv dar. Denn seine Bilder entstehen aus dem Umgang mit industriell hergestellten Texturen wie Plastiktüten und Verpackungsmaterialien, die er bearbeitet und benutzt, um Zusammenhänge und Spannungsverhältnisse zwischen Farben und Tönen, Texturen und Flächen in der Kontingenz einer geschlossen Werkeinheit zu schaffen. Ugur Karatas erkundet damit die Möglichkeiten einer Methodik, die überraschende Momente malerischer Qualität und fließende Spontanität zu erzeugen vermag und dabei die Grenzen einer strikt gegenstandlosen Malerei durch ihren Bezug zum Alltag mit dessen industriellen Gebrauchsgegenständen.
Fraktale Landschaften, 2021 | Series | Mixed media
Ugur Karatas was born in Bitlis, Turkey, in 1991. He studied painting at Dokuz Eylül Universıty in Izmir from 2010 to 2015. At the Hochschule für Künste Bremen, he completed his Meisterschüler:innen year in the Department of Fine Arts in the class of Heike Kati Barath from 2019 to 2021. His most recent exhibitions were in Bremen, Berlin, Izmir and Istanbul.
Ugur Karatas’ paintings are characterized by a concentrated investigation of the possibilities of non–figurative painting. The omission of both an overarching composition and central main motifs places his paintings in the modernist tradition of Allover painting. Grid–like structures unyieldingly regulate the pictorial action, so that an all–encompassing construction, which could potentially extend beyond the edges of the paintings, comes to the fore in a de–centered manner. Weavings of independent structures in iridescent colours produce depthless spaces that appear, in their formation, to be self–referential landscapes. The artist calls these structures ‘fractal landscapes’. These works create the impression of surface–encompassing painting when they are in fact compositions manufactured in the production process of monotype printing. The ambivalence between production and result as well as form and material, represents a central motif in Karatas’ practice. His paintings emerge from the handling of industrially produced textures such as plastic bags and packaging material, which are processed and submitted to a complex procedure to create relationships and tensions between colours and tones, textures and surfaces within the contingency of a closed work unit. Ugur Karatas thus explores the possibilities of a methodology capable of generating surprising moments of painterly quality and fluid spontaneity, redefining the boundaries of strictly non–figurative painting through its reference to everyday life with its industrial commodities.
Text: Alejandro Perdomo Daniels
Fraktale Landschaften, 2021 | Serie | Mischtechnik
Ugur Karatas wurde 1991 in Bitlis, Türkei, geboren. Er studierte von 2010 bis 2015 Malerei an der Dokuz Eylül Universıty in Izmir. An der Hochschule für Künste Bremen absolvierte er von 2019 bis 2021 sein Meisterschüler:innenjahr im Fachbereich Freie Kunst in der Klasse von Heike Kati Barath. Seine letzten Ausstellungsbeteiligungen waren in Bremen, Berlin, Izmir und Istanbul.
Ugur Karatas’ Bilder zeichnen sich durch eine konzentrierte Untersuchung der Möglichkeiten der gegenstandslosen Malerei aus. Der Verzicht sowohl auf eine übergeordnete Komposition als auch auf zentrale Hauptmotive stellt seine Bilder in die modernistische Tradition des All–Over–Painting. Gitterartige Strukturen regeln unnachgiebig das Bildgeschehen und lassen eine Fläche entstehen, die sich über die Bildränder hinaus denken lässt. Geflechte aus autarken Strukturen in schillernden Farben produzieren tiefenlose Räume, die in ihrer Formung wie selbstbezogene Landschaften wirken. Der Künstler nennt sie ‚Fraktale Landschaften‘. Erzeugen seine Bilder auf diese Weise den Eindruck einer flächendeckenden Malerei, so handelt es sich bei ihnen in Wirklichkeit um Kompositionen, die durch das Herstellungsverfahren der Monotypie entstanden sind. Die Ambivalenz zwischen Produktion und Ergebnis, Form und Material stellt in Karatas’ Praxis ein zentrales Motiv dar. Denn seine Bilder entstehen aus dem Umgang mit industriell hergestellten Texturen wie Plastiktüten und Verpackungsmaterialien, die er bearbeitet und benutzt, um Zusammenhänge und Spannungsverhältnisse zwischen Farben und Tönen, Texturen und Flächen in der Kontingenz einer geschlossen Werkeinheit zu schaffen. Ugur Karatas erkundet damit die Möglichkeiten einer Methodik, die überraschende Momente malerischer Qualität und fließende Spontanität zu erzeugen vermag und dabei die Grenzen einer strikt gegenstandlosen Malerei durch ihren Bezug zum Alltag mit dessen industriellen Gebrauchsgegenständen.
Fraktale Landschaften, 2021 | Series | Mixed media
Ugur Karatas was born in Bitlis, Turkey, in 1991. He studied painting at Dokuz Eylül Universıty in Izmir from 2010 to 2015. At the Hochschule für Künste Bremen, he completed his Meisterschüler:innen year in the Department of Fine Arts in the class of Heike Kati Barath from 2019 to 2021. His most recent exhibitions were in Bremen, Berlin, Izmir and Istanbul.
Ugur Karatas’ paintings are characterized by a concentrated investigation of the possibilities of non–figurative painting. The omission of both an overarching composition and central main motifs places his paintings in the modernist tradition of Allover painting. Grid–like structures unyieldingly regulate the pictorial action, so that an all–encompassing construction, which could potentially extend beyond the edges of the paintings, comes to the fore in a de–centered manner. Weavings of independent structures in iridescent colours produce depthless spaces that appear, in their formation, to be self–referential landscapes. The artist calls these structures ‘fractal landscapes’. These works create the impression of surface–encompassing painting when they are in fact compositions manufactured in the production process of monotype printing. The ambivalence between production and result as well as form and material, represents a central motif in Karatas’ practice. His paintings emerge from the handling of industrially produced textures such as plastic bags and packaging material, which are processed and submitted to a complex procedure to create relationships and tensions between colours and tones, textures and surfaces within the contingency of a closed work unit. Ugur Karatas thus explores the possibilities of a methodology capable of generating surprising moments of painterly quality and fluid spontaneity, redefining the boundaries of strictly non–figurative painting through its reference to everyday life with its industrial commodities.
Text: Alejandro Perdomo Daniels
Meisterschüler:innen
Ausstellung der HfK Bremen 2021
13. November 2021—09. Januar 2022
Dienstag bis Sonntag
11—18 Uhr
Montag geschlossen
Weserburg
Museum für moderne Kunst
Teerhof 20, 28199 Bremen
info@weserburg.de
www.weserburg.de
GAK
Gesellschaft für Aktuelle Kunst e.V.
Teerhof 21, 28199 Bremen
office@gak–bremen.de
www.gak–bremen.de
Meisterschüler:innen
Ausstellung der HfK Bremen 2021
13. November 2021—09. Januar 2022
Dienstag bis Sonntag
11—18 Uhr
Montag geschlossen
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Museum für moderne Kunst
Teerhof 20, 28199 Bremen
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Gesellschaft für Aktuelle Kunst e.V.
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