100 Flaschen Wasser, 2021 | Installation
Ul Seo, geboren 1985 in Gwang Ju, Südkorea, erwarb einen Bachelor of Fine Arts an der Chosun University in Südkorea. An der Hochschule für Künste Bremen studierte er Freie Kunst bei Natascha Sadr Haghighian und Wendelien van Oldenborgh. 2020 schloss er sein Diplom ab. Sein Meisterschüler:innenjahr absolvierte er 2021 in den Klassen beider Professorinnen. Seine letzten Ausstellungsbeteiligungen waren 2020 in der Städtischen Galerie Delmenhorst, 2021 in der Städtischen Galerie Bremen und 2021 in der Kunsthalle Wilhelmshaven. 2019 erhielt er das H. A. Bockmeyer Reisestipendium und 2021 den DAAD-Preis.
Die künstlerische Praxis von Ul Seo charakterisiert sich durch eine analytische Herangehensweise. Der Künstler bedient sich oft Gegenständen des Alltags und schafft mit ihnen komplexe Werkzusammenhänge, die er als Installationen präsentiert. In ihrer Gestaltungsform sind sie akkurat und greifen auf eine minimalistische Ästhetik zurück. Kern seiner Arbeit sind allerdings Ideen, Konzepte und Gedankenketten. Diese erschließen Beziehungen zwischen Situationen und Prozessen, die einen Bezug zur Lebenswirklichkeit aufweisen. Ein zentrales Motiv in Ul Seos Arbeit ist die Wiederholung. Diese zeigt sich sowohl auf inhaltlicher wie auch auf produktionsästhetischer Ebene. Denn seine Arbeiten richten den Fokus auf Tätigkeiten, die erst in der Wiederholung einen Sinn ergeben. Produktionsästhetisch werden Erstere häufig durch die strikte Wiederholung gleicher Handlungen produziert. Für die Meisterschüler:innenausstellung schafft der Künstler eine Installation aus mehreren Elementen. Ausgangspunkt der Arbeit ist die zweckrationale Produktion von destilliertem Wasser im Labor. So beschafft Ul Seo die zur Herstellung erforderliche Ausrüstung und produziert die Flüssigkeit nach den gängigen Verfahren der Destillation selbst. Dieser aufwändige Vorgang wird mit strenger Konsequenz und Genauigkeit wiederholt, bis 100 Flaschen gefüllt sind. Die mit der destillierten Flüssigkeit gefüllten Flaschen werden in genau definierten Abständen auf Regalen präsentiert und bilden eine minimalistisch anmutende Installation im Raum. Gegenüber präsentiert der Künstler die leeren Flaschen, aus denen er das Waser entnommen hat, das destilliert werden sollte. Auf diese Weise schließt der Künstler einen selbstreferentiellen Kreis, dessen Sinnzusammenhang in sich selbst liegt und auf die Darbietung seiner ästhetischen Immanenz verweist.
100 Flaschen Wasser, 2021 | Installation
Ul Seo, born in 1985 in Gwang Ju, South Korea, earned a Bachelor of Fine Arts degree from Chosun University in South Korea. At the Hochschule für Künste Bremen, he studied Fine Arts with Natascha Sadr Haghighian and Wendelien van Oldenborgh. In 2020 he completed his Diploma. Seo completed his Meisterschüler:innen year in 2021 in the classes of the two aforementioned professors. His most recent exhibition participation were in 2020 at the Städtische Galerie Delmenhorst, in 2021 at the Städtische Galerie Bremen and in 2021 at the Kunsthalle Wilhelmshaven. In 2019, he received the H.A. Bockmeyer travel scholarship and in 2021 the DAAD Prize.
Ul Seo’s practice is characterized by an analytical approach. The artist often makes use of everyday objects and creates complex relationships with them. These objects and the relations formed are then presented in installations. In their presentation, they are precise and often make use of a minimalist aesthetic. At the core of Seo’s work, however, are ideas, concepts, and chains of thought. These tap into relationships between situations and processes that relate to everyday life. A central motif in Ul Seo’s practice is repetition. This is evident both on the level of content and on the level of production–aesthetics. His works often focus on activities that only gain meaning through their repetition. In terms of production aesthetics, the former are often produced through the strict repetition of the same actions. For the Meisterschüler:innen exhibition, the artist creates an installation consisting of several elements. The starting point of the work is the purposive production of distilled water in the laboratory. Ul Seo procures the equipment necessary for its production and produces the liquid himself following standard distillation procedures. This laborious process is repeated with strict consistency and adherence until one hundred bottles are filled. The bottles filled with the distilled liquid are presented on shelves at precisely defined intervals, forming in their entirety a minimalistic installation within the room. Opposite, the artist presents the empty bottles from which he has taken the water in order for it to be distilled. In this way, the artist completes a self–referential circle whose context of meaning lies within itself and refers to the presentation of its aesthetic immanence.
Text: Alejandro Perdomo Daniels
100 Flaschen Wasser, 2021 | Installation
Ul Seo, geboren 1985 in Gwang Ju, Südkorea, erwarb einen Bachelor of Fine Arts an der Chosun University in Südkorea. An der Hochschule für Künste Bremen studierte er Freie Kunst bei Natascha Sadr Haghighian und Wendelien van Oldenborgh. 2020 schloss er sein Diplom ab. Sein Meisterschüler:innenjahr absolvierte er 2021 in den Klassen beider Professorinnen. Seine letzten Ausstellungsbeteiligungen waren 2020 in der Städtischen Galerie Delmenhorst, 2021 in der Städtischen Galerie Bremen und 2021 in der Kunsthalle Wilhelmshaven. 2019 erhielt er das H. A. Bockmeyer Reisestipendium und 2021 den DAAD-Preis.
Die künstlerische Praxis von Ul Seo charakterisiert sich durch eine analytische Herangehensweise. Der Künstler bedient sich oft Gegenständen des Alltags und schafft mit ihnen komplexe Werkzusammenhänge, die er als Installationen präsentiert. In ihrer Gestaltungsform sind sie akkurat und greifen auf eine minimalistische Ästhetik zurück. Kern seiner Arbeit sind allerdings Ideen, Konzepte und Gedankenketten. Diese erschließen Beziehungen zwischen Situationen und Prozessen, die einen Bezug zur Lebenswirklichkeit aufweisen. Ein zentrales Motiv in Ul Seos Arbeit ist die Wiederholung. Diese zeigt sich sowohl auf inhaltlicher wie auch auf produktionsästhetischer Ebene. Denn seine Arbeiten richten den Fokus auf Tätigkeiten, die erst in der Wiederholung einen Sinn ergeben. Produktionsästhetisch werden Erstere häufig durch die strikte Wiederholung gleicher Handlungen produziert. Für die Meisterschüler:innenausstellung schafft der Künstler eine Installation aus mehreren Elementen. Ausgangspunkt der Arbeit ist die zweckrationale Produktion von destilliertem Wasser im Labor. So beschafft Ul Seo die zur Herstellung erforderliche Ausrüstung und produziert die Flüssigkeit nach den gängigen Verfahren der Destillation selbst. Dieser aufwändige Vorgang wird mit strenger Konsequenz und Genauigkeit wiederholt, bis 100 Flaschen gefüllt sind. Die mit der destillierten Flüssigkeit gefüllten Flaschen werden in genau definierten Abständen auf Regalen präsentiert und bilden eine minimalistisch anmutende Installation im Raum. Gegenüber präsentiert der Künstler die leeren Flaschen, aus denen er das Waser entnommen hat, das destilliert werden sollte. Auf diese Weise schließt der Künstler einen selbstreferentiellen Kreis, dessen Sinnzusammenhang in sich selbst liegt und auf die Darbietung seiner ästhetischen Immanenz verweist.
100 Flaschen Wasser, 2021 | Installation
Ul Seo, born in 1985 in Gwang Ju, South Korea, earned a Bachelor of Fine Arts degree from Chosun University in South Korea. At the Hochschule für Künste Bremen, he studied Fine Arts with Natascha Sadr Haghighian and Wendelien van Oldenborgh. In 2020 he completed his Diploma. Seo completed his Meisterschüler:innen year in 2021 in the classes of the two aforementioned professors. His most recent exhibition participation were in 2020 at the Städtische Galerie Delmenhorst, in 2021 at the Städtische Galerie Bremen and in 2021 at the Kunsthalle Wilhelmshaven. In 2019, he received the H.A. Bockmeyer travel scholarship and in 2021 the DAAD Prize.
Ul Seo’s practice is characterized by an analytical approach. The artist often makes use of everyday objects and creates complex relationships with them. These objects and the relations formed are then presented in installations. In their presentation, they are precise and often make use of a minimalist aesthetic. At the core of Seo’s work, however, are ideas, concepts, and chains of thought. These tap into relationships between situations and processes that relate to everyday life. A central motif in Ul Seo’s practice is repetition. This is evident both on the level of content and on the level of production–aesthetics. His works often focus on activities that only gain meaning through their repetition. In terms of production aesthetics, the former are often produced through the strict repetition of the same actions. For the Meisterschüler:innen exhibition, the artist creates an installation consisting of several elements. The starting point of the work is the purposive production of distilled water in the laboratory. Ul Seo procures the equipment necessary for its production and produces the liquid himself following standard distillation procedures. This laborious process is repeated with strict consistency and adherence until one hundred bottles are filled. The bottles filled with the distilled liquid are presented on shelves at precisely defined intervals, forming in their entirety a minimalistic installation within the room. Opposite, the artist presents the empty bottles from which he has taken the water in order for it to be distilled. In this way, the artist completes a self–referential circle whose context of meaning lies within itself and refers to the presentation of its aesthetic immanence.
Text: Alejandro Perdomo Daniels
Meisterschüler:innen
Ausstellung der HfK Bremen 2021
13. November 2021—09. Januar 2022
Dienstag bis Sonntag
11—18 Uhr
Montag geschlossen
Weserburg
Museum für moderne Kunst
Teerhof 20, 28199 Bremen
info@weserburg.de
www.weserburg.de
GAK
Gesellschaft für Aktuelle Kunst e.V.
Teerhof 21, 28199 Bremen
office@gak–bremen.de
www.gak–bremen.de
Meisterschüler:innen
Ausstellung der HfK Bremen 2021
13. November 2021—09. Januar 2022
Dienstag bis Sonntag
11—18 Uhr
Montag geschlossen
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Museum für moderne Kunst
Teerhof 20, 28199 Bremen
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www.weserburg.de
GAK
Gesellschaft für Aktuelle Kunst e.V.
Teerhof 21, 28199 Bremen
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